28.9.06
Artikel mit Wilhelm, Uwe, Jimi, Jacqueline, Justin, Udo, Robert, Michaela, Adolf, Mahmut
Geschickt auch die Vorgehensweise: Die Sozialpsychologen Udo Rudolph, Robert Böhm und Michaela Lummer forderten Probanden auf, sich zu einem vorgegebenen Namen eine Person vorzustellen, „einen durchschnittlichen Träger“ dieses Namens. Nur durch Bestätigung und weitere Förderung dieser Vorurteile kann nämlich so eine Studie validiert werden. Ablehnungsreaktionen der Probanden auf die implizite Botschaft, dass sie Voruteile haben, sind seit Niedergang des 68er Faschismus nicht zu befürchten. Heute will doch jeder wissen, welches die korrekten, TÜV-geprüften Vorurteile sind und sich die Vorurteils-Top-Ten im Jamba!-Monatspaket aufs Handy laden.
Hier auch für SIE ein kleiner Test, mittels dessen Sie feststellen können, ob auch Sie die hippesten Vorurteile vertreten. Keine Sorge, der Test ist so suggestiv, dass Sie ihn auch bestehen, wenn Sie schon ganz dumm sind. Lassen Sie sich nicht verunsichern, wenn nach Ihrer Meinung gefragt wird. Denken Sie dann einfach an die Lieblingsfolge ihrer Lieblings-Soap/-Telenovela/-Sitcom und tun Sie, was ihre Lieblingsfigur tun würde.
1. Was trifft auf einen durchschnittlichen Träger des Vornamens Adolf zu?
a) Er mag Sonnenuntergänge und Platten der Mediengruppe Telekommander.
b) Sie lebt in einer Hippie-Kommune auf Formentera.
c) Er ist ein tyrannischer Gnom mit Hang zum Völkermord.
2. Aus welchem Teil Deutschlands kommt ein durchschnittlicher Träger des Vornamens Mahmut?
a) Hokkaido (Japan)..
b) Falsche Antwort.
c) Berlin-Kreuzberg.
3. Wie attraktiv ist wahrscheinlich ein durchschnittlicher Träger des Vornamens Rülpstölpel?
a) Äußerst.
b) Sehr.
c) Wie attraktiv kann jemand schon sein, der Rülpstölpel heißt?
Hurrah auf alles!
Die Musik – nicht von Heroentum kündend, sondern feierlich – gemahnt nicht an das Ende von etwas, sondern zelebriert einen Anfang, die Geburt eines neuen Amerikas. 9/11, das ist die neue amerikanische Erfolgsstory, so wird jetzt jedem klar. Und dann: der Spruch – jede Generation hat ein unvergessliches Ereignis, dieses ist unseres. (Oder so ähnlich, ich war so gerührt, dass ich’s nicht mehr genau zusammenkriege.) 9/11 – mein Woodstock also, mein Wunder von Bern.
Am Schluss erfahre ich, dass der Film auf wahren Begebenheiten basiert. Endlich mal ein Grund zur Wochenschau zu gehen!
22.9.06
Mare nostrum
Dabei liegt die Lösung für dieses Problem mangelnder Gelder und daraus resultierendem deutschen Schwächelns beim Zufuhrkrieg Reich gegen Arm eigentlich auf der Hand. Sehr leicht könnte die Stärkung des europäischen antihumanitären Schutzwalls Mittelmeer in ein umfassendes Gesamtkonzept einer verstärkten Militärpräsenz Deutschlands im europäischsten aller Meere sinnbringend integriert werden. Ohnehin strebt Chancellorette Merkel eine Aufstockung des Verteidigungsetats an, um bei internationalen demokratischen Peniskonkurrenzen nicht mehr allzu kläglich abzustinken. Mit geringstem Aufwand könnte die Bundesmarine schon jetzt auf dem Weg zum Einsatz gegen islamistische Kampftaucher vor der libanesischen Küste per Drive-By die afrikanische Küste unter Feuer nehmen und so Massierungsbewegungen illegaler Immigranten verzögern.
Dass so Teile Afrikas, die bisher nicht „in den Genuss deutscher Herrschaft“ kamen (Zitat Schattenredakteur Grommel), erstmals auf den Geschmack wehrhafter deutscher Demokratie kommen dürften, wäre der erste Schritt zu einer deutlicheren Übernahme von militärischer Verantwortung Deutschlands im Burggraben der Festung Europa. Freilich müsste man sich zunächst einiger vaterlandsloser Jammerlappen entledigen, die solchen ambitionierten Projekten durch ihre Kleinlichkeit und Knauserigkeit im Wege stehen. Für Wolle Schäuble ist kein Platz in der neuen Seemacht BRD. Des Weiteren merke ich an: Karthago muss zerstört werden.
Weitere Neuigkeiten vom Tage auf Spiegel Online:
Bundestag erhält mehr Mitspracherecht
Hamas düpiert Abbas
Chinesische Banden nehmen deutsche Mittelständler aus
20.9.06
Wahrheit, Popahrheit
Von Glück können wir da reden, dass wir hier von so einer bodenständigen, trutscheligen Person wie Angela Merkel regiert werden. Unter Madame Kanzler könnte so was nicht passieren, weil sie weder zu sich selbst dermaßen ehrlich sein, noch ihre Fraktion ein solches Maß an Aufrichtigkeit dulden könnte. Und: Pfarrerstochter Merkelchen hat bestimmt noch nie Scheiße gesagt, ohne sofort Schluckauf und nervöse Pusteln im Gesicht gekriegt zu haben. Nein, wir hier in Deutschland können uns, im Gegensatz zu Bananenstaaten, die Namen haben, die nach Unrat klingen, darauf verlassen, dass hier Politik professionell und weltmännInisch betrieben wird, und das heißt unter anderem in konsequenter Verleugnung eigener Fehler. Ein solcher Politikstil nimmt der Wahrheit den Stachel und reduziert ihre Konzentration auf homöopathische Dosen, die auch das denkfaulste Arbeitsgemüse vertragen kann. Hier ist es bloß unberechenbaren Künstlern im Rahmen der sogenannten Narrenmeinungsfreiheit gestattet, Kellerleichen im öffentlichen Sperrmüll zu entsorgen.
Wahr ist, was Arbeit schafft. Wahr ist, was wahr sein kann, weil es wahr sein darf. Wahrheit ist Staatsräson. Und die Kardinalwahrheit über jeden Politiker ist: I am not a crook. Unter dem größten Druck, die moralische Wahrheit dem Volke einzuschädeln, standen immer die Sachwalter der mächtigsten Staatsräson der Welt, der Vereinigten Staatsräson von Amerika. Der Staat, das waren sie, und sie, sie waren „ein Berliner“, „kein Gauner“ und hatten „keinen Geschlechtsverkehr mit dieser Frau“. Warum etwas anderes behaupten, wenn die Wahrheit so scheiße gut schmeckt?
14.9.06
Gegendarstellung: Schwedenbude wackelt doller als gedacht
Hessen hampelt
Das klingt alles sehr positiv - und ich bin mir sicher, wir alle genießen unsere Batterierolle im Maschinenstaat - aber geht das hier nicht zu weit?
Auf dem oben dargestellten Plakat der hessischen Landesregierung sind zwei Fehler versteckt. Wer findet sie?
Auf den ersten Blick mag es zum Beispiel verwundern, dass die Halbwüchsigen jubelnd die Schule verlassen, weil sie länger dort bleiben durften. Verwundert ist hier aber nur der Laie. Schon Orwell lehrt, dass die Kinder die willigsten Erfüllungsgehilfen des Staates sein können, wenn man sie entsprechend früh indoktriniert. Das Bild stellt eine bessere Welt dar, in der die Schüler begeistert davon sind, erst zu einem späteren Zeitpunkt nach Hause entlassen zu werden, wo ihre klebrigen Altvorderen hocken, die durch die ranzigen Alt-68er, die sie wiederum schulisch erzogen hatten, verdorben und dem Staate abgeneigt wurden. Und die Kinder in dieser besseren Welt jubeln selbst dann, wenn der zu bejubelnde Zeitraum schon hinter ihnen liegt. Die schlechten, unmodernen Kinder von heute würden jammern, wenn ein ihnen angenehmer Zustand sich seinem Ende neigte. Die Jugend von morgen ist da dankbarer und bekommt auch viel weniger Falten vom Nachdenken und Ärgern. Sind denn alle Kinder vorschriftsmäßig glücklich und faltenfrei?
Nein! Die mohammedanische Kackbratze in der Mitte, die ihr Kopftuch vermutlich nur darum nicht trägt, weil sie die deutsche Leitkultur heimlich zu unterwandern sucht, zieht natürlich einen Flunsch von hier nach Mekka. Als gottloses Geschmeiß verabscheut diese Terroristenlarve das in die freiheitlich-demokratische Grundordnung eingebettete deutsche Schulsystem. Unfähig zu echten Gefühlen (Vaterlandsliebe, Jesusjieper etc.) verzieht sie ihr hässliches Madengesicht zu einer Teufelsfratze. Da liegt der Fehler. Das stimmt nicht mit Deutschland. Und was stimmt noch nicht?
Eine Telefonnummer "wenn's mal nicht klappt" mit der Unterrichtsgarantie? Was soll denn dann passieren? Wird man dann mit Roland Koch verbunden, und der tanzt dann persönlich an, um den Nachwuchs zu disziplinieren? Klingt doch unglaubwürdig, oder? Falsch! So denkt nur ein Staatsfeind! Der zweite Fehler im Bild ist in der Tat dieser Verweis auf eine Schulzeitausfall-Nothilfe-Hotline - aber nur deshalb, weil ja kein Unterrichtsaufall stattfindet! Hysterische Lehrkraftzersetzer, die diese Nummer wählen, erhalten Minuten später Besuch von einem Sondereinsatzkommando des Kultusministeriums, das die renitenten Eltern umgehend einknastet und die Kinder in Staatseigentum überführt. Damit so was nie wieder passiert.
Zu Beginn zweifelte ich noch an der Aufrichtigkeit einer Regierung, die solche raffinierten Propagandaprachtstücke veröffentlicht, aber nun bin ich gereinigt und überzeugt. Viele deutsche Kinder möchte ich jetzt zeugen mit vielen - nein - mit einer deutschen Frau. Und diese Kinder sollen glücklich in die Schule springen, glücklich wieder herausspringen, überhaupt pausenlos glücklich sein, auch wenn mal schlechtere Zeiten anbrechen und nicht mehr so viele Rentner und desperate housewives zu ihrer Ausbildung zur Verfügung stehen sollten, als heute schon mit der durchtrainierten, ausprobierten, perfektionierten Unterrichtsgarantie.
11.9.06
Papst setzt Pro-AIDS-Kampagne fort
6.9.06
Nukularwaffeln für alle!
Und jetzt höre ich auf, ehe ich zu weit gehe.
4.9.06
Swedish Inflation
Mando Diao – Ode To Ochrasy
Johnossi - Johnossi
Turnusgemäß kommen auch dieses Jahr zwei Alben der Familie Norén raus: First Round, First Minute von Sugarplum Fairy und Ode To Ochrasy von Mando Diao. Kurzum, die gewohnte Qualität konnte in beiden Fällen nicht mehr auf die neue Platte hinübergerettet werden. Beide Bands waren hoch eingestiegen; der Unterschied ist nur, dass Sugarplum Fairy jetzt schon mit dem zweiten Album komplett abstürzt. Als sie noch jung und bewaffnet waren, schlugen sie sich ausgezeichnet, jetzt gehen sie in der zweiten Runde zu Boden. Näheres regelt die obenstehende Grafik (schlappe Doofbands wie z. B. die (International) „Noise“ [Conspiracy] dürfen als auf der x-Achse liegend angesehen werden).
Mando Diao aber sind immer noch was wert. Wurden die Melodien von Bring ’Em In zu Hurricane Bar subtiler, sofern man hier von subtil sprechen darf, setzt sich dieser Prozess auch auf Ode To Ochrasy fort, allerdings bis zum völligen Bankrott. Hübsche Einzelteile setzen sich zu unauffälligen Songs mit sperrigen Titeln (Welcome Home, Luc Robitaille) zusammen. Der Sound stimmt, aber es erwächst zu häufig nichts aus ihm. Als Perle darf die Single Long Before Rock ’n’ Roll gelten, die sehr hübsch Hurricane Bar zusammenfasst, auch weil Björn und Gustaf im Duett singen. Das hat schon bei Oasisens Let There Be Love sehr schön funktioniert und die beiden Hauptkonstituenten der jeweiligen Formationen wirkungsvoll zusammengeführt. Bei Hurricane Bar begrüßte ich noch die Dixgårdisierung der Band; Ode To Ochrasy hätte mehr Norénschen Rotz vertragen. Interessant sind dann vor allem noch die Titel, die eher untypisch für Mando Diao sind, Josephine und Good Morning, Herr Horst. Was fehlt, ist die unverfälschte gitarrige Knackigkeit von Dingern wie Sheepdog und Motown Blood.
Ach so, was heißt eigentlich "Ochrasy"? Wer bis zum letzten Stück wartet, erfährt, wenn er nicht zu schockiert von der Pfeifeinlage ist, „the word, I made it up, you see“. Auf die Texte kam es noch nie an bei Mando Diao.
Was tun, also, wenn sich die bewährten Schweden auf ihren Lorbeeren so fahrlässig ausruhen? Man kann sich zum Beispiel darauf verlassen, dass der Strom schwedischer Rockmusik nicht abreißt und immer weitere Bands nachströmen. Nordische Frische versprechen zum Beispiel John und Ossi von Johnossi. Klanglich steht die Minimalband Sugarplum Fairy näher als Mando Diao, weil poppiger. Der Execution Song ist ganz hervorragend und auch sonst wird es nicht langweilig. Schön, schön.
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