31.8.06

Sommerpausenfüller (auf R@D endet die Sommerpause irgendwann nächstes Jahr)


Großartige Website: Overplot. Gelegentlich sollte auch hier mal wieder die absurde Realität in Form von handgeblasenen Artikeln Einzug halten - aber däääh. Wenn ich ehrlich bin, warum sollte überhaupt jemand R@D lesen, wenn es solche geilen Websites gibt? Da bin ich sprachlos.

26.8.06

Motivational Poster zum grassierenden Grassismus (für Günter zum Aufhängen)




















Foto geklaut bei lachschon, Motivational Poster Tool hier.


21.8.06

Space to breathe

Vor Sigmund Jähn und Thomas Reiter gab es schon einmal einen deutschen Wissenschaftler im All, der aber heute in Vergessenheit geraten ist. Der Meteorologe Karl Jaeger war schon in den sechziger Jahren auf so einer Art star trek. Auf der Fünfjahresmission der U.S.S. Enterprise tat sich Lieutenant Jaeger als friedliebender Forscher hervor, Zitat: „Ich bin Wissenschaftler, kein Soldat.“

Das selbstbewusste und doch zurückhaltende Auftreten, das die raumfahrenden Nationen von heute so sehr an deutschen Astronauten schätzen, wurde zuerst von Jaeger geprägt. Seitdem nahm man immer wieder speziell geschulte Deutsche auf Weltraummissionen mit, für den Fall, dass die Astronauten von übermächtigen und moralisierenden außerirdischen Wesen, die die Radioübertragungen der Nürnberger Reichsparteitage aufgefangen hatten, vor Gericht gestellt würden. Die deutschen Teilnehmer hätten in einem solchen Fall ihr rhetorisches Spezialtraining eingesetzt, um die Crew zu verteidigen. Bei Versagen dieser Strategie hatten sie die Pflicht, sich für ihre Kameraden und die Erde zu opfern und in den unterirdischen Konzentrationslagern eines Gefängnisplaneten Zwangsarbeit zu leisten.

Gedenken wir dieser tapferen Männer und besonders Karl Jaegers, des interstellaren Botschafters der reumütigen deutschen Demokratie.

17.8.06

Kurzmeldungen

+++ Stoiber gegen Nahosteinsatz der Bundeswehr aus historischen Gründen, drängt auf Einigung +++ Kanzlerin entgeht Rumjuderei, genießt Wagner-Festspiele +++ Michel Friedman beichtet NS-Vergangenheit; Joachim Fests Gebrauchtwagenversorgung gefährdet +++ Kennedy kehrt aus Untergrund zurück, belastet Günter Grass +++ NASA-Mondlandungsbänder verzasselt; Sowjetunion wieder im Rennen +++ Superman returns, confronts global warming +++

15.8.06

Grasse Solidarität

Hier noch mal zur besseren Übersicht eine Liste der Anschuldigungen gegen Günter Grass, den Ehrenschirmherren dieses Weblogs (mit einem * gekennzeichnete Anwürfe träfen auch auf R@D zu):

NS-Kenner Joachim Fest erklärte gar, dass er „nicht mal mehr einen Gebrauchtwagen von diesem Mann kaufen“ würde – das Aus für Grass auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Wir lernen: die Vergangenheit lieber ruhen lassen.


14.8.06

BILD dir unsre Meinung!

Die BILD-„Zeitung“, die alte Sau, wirbt zurzeit mit Plakaten, auf denen jeweils Galilei, Freud, Einstein, Gandhi und Martin Luther King mit dem Slogan „Jede Wahrheit braucht einen Mutigen, der sie ausspricht.“ zusammengebracht werden. Im Rahmen von R@Ds Forderungswochen, fordere ich die Einstellung dieser verlogenen Werbekampagne, die ich, ohne das weiter recherchiert zu haben, Joseph Goebbels Leib- und Magen-Werbeagentur Jung von Matt in die Schuhe schiebe, die schon R@Ds buckliger Cousin Guten Abend, Deutschland in Blut und Boden schrieb. Der Slogan klingt übrigens nur dann nicht holprig (wegen des substantivierten Adjektivs mit unbestimmtem Artikel in Objektposition), wenn man ihn erkenntnistheoretisch so ausdeutet, dass er eine suprapersonale Wahrheitstheorie zugunsten einer subjektiven verwirft, dass also die Wahrheit nicht irgendwo da draußen sein soll, sondern – im besten Sinn – gemacht wird (von Galilei, Freud, Einstein etc.), wobei die Subjektivität der Person als Wahrheitsursprung pointiert durch das substantivierte Adjektiv „Mutigen“, das ja hier für bestimmte Personen steht, angedeutet wird. Damit, dass eine Grundwahrheit des menschlichen Diskurses ausgesprochen wird, nur um sie auf eine Instanz der Zurichtung und hegemonialen Beherrschung dieses Diskurses (die BILD-Zeitung) anzuwenden, erreicht auch dieses Meisterstück der Hirnwäschekunst den Status von Orwellschem doublethink (aka Dialektik der Aufklärung).

Hier gibt es einige Versuche, die Kampagne ins rechte Licht rücken. Mein Beitrag dazu hätte den Präsidentschaftskandidaten Jack Johnson mit seinem wohl berühmtesten Zitat: “It's time someone had the courage to stand up and say: "I'm against those things that everybody hates" eingespannt. Leider war kein passendes Bild zu finden.

7.8.06

Politische Forderung des Tages

Jeden Tag fordern. Das tut R@D. Heute wird mal Folgendes gefordert: Nehmt die Rechtschreibreform bis auf die ß-Regelung zurück. Die ist nämlich wirklich gut. Der Rest ist entweder sinnverzerrend oder von angelsächsischem Kulturimperialismus gekennzeichnet. Warum soll man „Portmonee“ schreiben, aber nicht „ännjuel feinänschl Stäitment“? Eben.

6.8.06

Kritisch-theoretisches street credibility power-up, yo

Damit R@D nicht völlig verranzt und ins, uiuiui, dutschidutschiduu, Kuschelfeuilletonistische abrutscht, gibt’s jetzt jeden Tag eine politische Forderung. Knallhart in die Weichteile der Bourgeoisie. Heute: Grütze-Geschütze für die Dritte Welt! Das saß.

2.8.06

Es war einmal... heute

13:50: Als ich zu Hause den Einkauf unter „E“ wie Eisschrank ablegen will, fällt mir auf, dass ich ein Getränk mit folgendem Warnhinweis gekauft habe: Wichtig zum Schutz der Zähne vor Karies: Getränk nicht zum Dauernuckeln überlassen. (Ohne Scheiß.) Fröhliches Dauernuckeln schließt sich an und reißt nicht vor 0 Uhr ab.

15:20: Hurt von Cash ist das traurigste Lied der Welt. Erwäge, meinen Namen in Hurt von Cash ändern zu lassen. Das klingt adelig, aber gleichzeitig nach Cash. Nach dem Lied bin ich aber zu traurig, um meinen Namen ändern zu lassen. Wo muss man da überhaupt hin? Standesamt? Reichseisenbahnamt?

19:08: Neues vom dicken Fidel. Alarm im Darm angeblich überstanden, aber wie zuverlässig ist wohl die kommunistische Intestinalberichterstattung? Kubaner feiern die einsetzende peristaltische Rekonvaleszenz ihres unsterblichen Führers in den Straßen; die Exilanten feiern im Gegenteil hoffnungsfroh das baldige Erliegen aller Darmaktivität des Fidelkastens und kündigen an, auch einen darmtoten Revolutionsführer noch aufzuknüpfen. Als liberaler Kubadeutscher vertrete ich wie immer eine Position in der Mitte: Alle umbringen; soll der liebe Gott sie aussortieren. Notiz für später: Tausend Mützen kaufen, wie Raúl Castro sie trägt – wenn die modische Trendrelevanz kubanischer Autokraten der letzten 40 Jahre auf dem Sektor kommunistischer Kopfbedeckungen stabil bleibt, ist da ein kleines Vermögen für mich drin. Dann könnte ich in ein tropisches Paradies umziehen. Oder nach Kuba.

19:30: Wie es nun mal so üblich ist, schaue ich die Kabel-1-Heimvideo-Sendung ohne Ton an. So wirkt Grommels Lachen menschenverachtender und man kann der Trine, die’s moderiert, unanständige Wörter in den Mund legen. Und wieder muss ich an Katjuscha-Karin denken, die rasende Reporterin aus dem Tel Aviver Studio des Zett-Deh-Effs. Heute war sie gar nicht zu sehen. Warum bloß?

19:48: Ich stelle fest, dass die ersten paar Seiten, die man erhält, wenn man nach „neatly soldered“ (sauber verlötet) googlet, sich auf sauber verlötete Wehrmachtsabzeichen beziehen. Merke: Niemand lötete so sauber wie die Wehrmacht.

This page is powered by Blogger. Isn't yours?