25.3.07

Baby-Albinotöle furzt, Deutschland im siebten Himmel

(r@d) Neues vom Knuddelschatz der Nation: Eisbärwelpe Knut hatte am vergangenen Freitag seinen ersten Stuhlgang über 200 g, berichtet r@d-Hauptstadt-Korrespondent Hartbert Juchtelbrenner. Laut Innenministerium sei der homogene Kot in mittelbrauner Färbung ein wichtiges Zeichen für den gesunden Verlauf der Entwicklung des blutjungen Schneehundes. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon verlieh bereits seinem Entzücken über die vorbildliche Defäkation der Polartöle Ausdruck. Der anwesende Vertreter des Präsidiums, der im Bundestag per Webcam die neuesten Entwicklungen im Arktiskükengehege ständig überwacht, unterbrach die Beratung über die HIV/AIDS-Bekämpfungsstrategien der Bundesregierung und löste die Sitzung auf, um den Abgeordneten Gelegenheit zu geben, sich mit dem A-a des kleinen Frostkitz fotografieren zu lassen. Für morgen wird Knuts erstes Bäuerchen erwartet. US-Präsident Bush und der Präsident des Iran, Achmadinedschad, planen, diese Gelegenheit für Gespräche auf dem neutralen Gelände des Berliner Zoos zu nutzen. Bush dazu: "Sie müssen wissen, ich habe selber einen Hund."

Labels: , , , , , , , , ,


24.3.07

Marburg gedenkt der Opfer linksextremer Hippies

Labels: , ,


7.3.07

Der erste bunte kinematografische Kulturbeutel 2007

Prestige – Die Meister der Magie (The Prestige)

Als Hasser von Superhelden und Comic-Mutanten (da bin ich Rassist) kenne ich von Christopher Nolan nur Memento und nicht Batman Begins (bäh). Memento ist ein Film, der ironischerweise das Gedächtnis des Zuschauers beansprucht, um der rückwärts erzählten Geschichte um den Protagonisten, der unter Amnesie leidet, zu folgen. Für mich sind Filme, die kompliziert erzählt sind oder die einen komplizierten kriminellen Plan oder eine Vielzahl von unterschiedlichen Charakteren mit unterschiedlichen (materiellen) Interessen enthalten, schwer zu entziffern. Das gleiche Problem habe ich auch bei Spielen wie Skat und Doppelkopf, bei denen man dauernd die Intentionen und Strategien von mehreren Spielern gleichzeitig interpretieren, deren Blatt erraten und die eigene Spielweise darauf abstimmen muss. Um diese langwierige biografische Abschweifung ins Leben eines geistig Behinderten mit dem aktuellen Thema zu verknüpfen: Prestige ist auch so ein Film. Es gibt viel delayed decoding und am Schluss mindestens eine überraschende Wendung, die den Zuschauer zur neuerlichen Interpretation der bisherigen Handlung zwingt.

Prestige ist dabei (für mich) vorhersagbarer und leichter zu durchdringen als Memento, aber gleichzeitig erzählerisch dichter und mit einer größeren Zahl von Figuren und Variablen. Die Erzählfolge ist nicht chronologisch (oder umgekehrt chronologisch), sondern wird so aufgebaut, dass die Filmemacher genau so viel erzählen, wie sie gerade erzählen wollen.

Das Interessanteste ist aber die Perspektive auf die Zauberei – falls ich es noch nicht erwähnt habe, es geht um Zauberei – , denn einerseits werden die Tricks der beiden Hauptfiguren (solide gespielt von Hugh Jackman und Christian Bale) entzaubert und erklärt, andererseits entsteht im Rennen um den besten Trick ein obsessiver Konkurrenzkampf, der absurde Formen annimmt, was den Trick hinter dem Trick angeht, den auch ein erfahrener Zauberkünstler erstmal ausspionieren muss. Mithilfe von David Bowie als Nikola Tesla werden die Tricks nämlich elektrisch.

Für die deutschen Sprachschützer: Wie zu erwarten trägt dieser Film weiter dazu bei, die Unterscheidung der Begriffe Magier und Zauberkünstler im Deutschen zu verwischen, weil nicht konsequent übersetzt wird. Im Zusammenhang des Films ist das aber kaum störend, weil er sich sowieso in etwas, was man wohl ein Spannungsfeld nennt, abspielt, und zwar ein Spannungsfeld zwischen Magie und Zauberkunst. Man sende mir ein besseres Wort. Spannungsfeld, ts.

Wie in allen Filmen spielt auch hier Scarlett Johansson mit. Wie in manchen Filmen auch Michael Caine.

1/2

Vitus

Ein Schweizer Film, für Deutschland synchronisiert. Bruno Ganz ist der freigeistige Opa eines hochbegabten Buben, der von einem wenig Aufsehen erregenden Schauspieler namens Teo Gheorghiu gespielt wird und der viel zu platte Zeilen geschrieben bekommt. Interessant ist wirklich nur Bruno, der von sich selbst synchronisiert wird. (Man kann mal auf die Website des Films schauen, wenn man den Größten Charakterdarsteller Aller Zeiten mal auf Schwyzerdütsch hören möchte.) Der Kinderdarsteller Ceauşescu ist introvertiert und wenig ausdrucksfähig, genau, wie es die Rolle von Vitus, dem Wunderknaben, verlangt. Mit Schauspielerei scheint das aber nichts zu tun zu haben. Die restlichen Darsteller rangieren (bis auf Bruno) ebenfalls auf Tatort-Niveau. Lustig, dass eine penetrante Hinterbänklerin im Kino eine Statistin, die zwei Sekunden im Bild war, lautstark als Jodie Foster identifizierte. Übrigens erfüllte das Publikum wohl genau die Familienausrichtung, die der Film vorgab: Die jungen bis mittelalten Mütter hatten Kinder und Tiere dabei. Meiner Meinung nach wurde vom Film vor allem die Intelligenz der anwesenden Kinder beleidigt, da im zweiten Filmdrittel Wunder-Vitus sich selbst zum Quelle-Katalog-Baggypants-Checker umzustylen versucht. Mildernde Ironie, die man hier vermuten möchte, würde man vergeblich vermuten. Höhepunkt der gewollten Jugendnähe: die Spice Girls sind 2007 der Hit bei den Heranwachsenden in der Schweiz und stehen im Plattenladen unter Hiphop.

Poesie kommt nur im Zusammenhang mit Opas Träumen vom Fliegen auf. Visuell ist der Film reizlos.

0/2

La Vie en Rose (La Môme)

Der Französischlehrerinnen-Magnet unter meinen cineastischen Frühjahrs-Eskapaden. Es geht um Edith Piafs Leben. Ein typisches Biopic in typischer, wenn auch wohl überdurchschnittlich zerfasernder, Erzählstruktur. Ich hab keine Ahnung von Piaf, und stehe vermutlich kaum auf die Musik, aber – und das ist ein großer Pluspunkt – der Film zwingt einen keineswegs dazu. Musikalischer Höhepunkt ist eine Interpretation der Marsellaise, vorgetragen von einem kleinen Mädchen (die junge Edith). Wenn die fertige Piaf losknödelt, geschieht das erstens nie zu ausgedehnt und zweitens spielt sich Marion Cotillard (die leider vorher in Rübenfilmen wie Die Purpurnen Flüsse 2 mitspielte) immer als Mensch, weniger als Pariser Spatz in den Vordergrund. Der engelhafte Gesang zusammen mit der Bewunderung der Massen und die zerrissene Persönlichkeit werden als Kontrast aufgebaut. Dabei wird ausdrucksstark und facettenreich gespielt, mal rotzig, mal mädchenhaft, mal schüchtern, mal kapriziös, mal machohaft.

Der Film lässt nicht den Klischeemoment aus, den man von solchen Musikerfilmen erwarten muss: der Moment, in dem eine Lebenssituation auf ein berühmtes Lied zugerichtet wird, sodass man sagen soll: Na klar. So war das. Hit the road, Jack. Mit dem Holzhammer. Klappt hier aber ganz gut und ist nicht völlig unglaubhaft.

Bis auf das kulissenhaft wirkende New York vermitteln die angeblichen Originalschauplätze ein realistisch wirkendes Hintergrundbild für die Handlung. Noch überzeugender sind allerdings die schön komponierten Einstellungen am Anfang des Films, in der womöglich stärker fiktionalisierten Kindheit.

Wie in allen Filmen spielt auch hier Gérard Depardieu mit. (Trägt aber kaum auf.)

1/2

Pans Labyrinth (El Laberinto del Fauno)

Der Film muss schon dafür gelobt werden, dass er sich nicht einordnen lässt. Der Trailer hatte bei mir schon falsche Erwartungen auf eine Mischung aus Herr der Ringe und Brothers Grimm geweckt und bis kurz vor Schluss des eigentlichen Films bastelte ich mir noch falsche Theorien zusammen, wie es jetzt weitergehen würde. Auf jeden Fall hatte ich das intensivste Filmerlebnis seit Ring. Zu kritisieren ist allerdings ein gewisser, schon schwer klischeebelasteter visueller Code, der immer mal wieder einbricht und der wie auf zahllose andere Filme von Herr der Ringe herübergeschwappt kommt. Rankenbewachsene Ruinen aus mehr oder weniger offensichtlichem Pappmaché färben alles, auch die darin agierenden Figuren, in ihr kaltes Blaugrau, und man erwartet fast, dass ein bibbernder, trisomischer Opferhobbit seinen ausgemergelten, schwindsüchtigen Körper über einen weiteren Felsen zerrt, dem nächsten boss battle entgegen.

Aber diese Kritik trifft Pans Labyrinth weit weniger als viele andere Filme, die ich mir erst gar nicht anschauen würde. Wenn ich aber schon dabei bin, zu meckern, weise ich gleich darauf hin, dass ich die Figur des Pan (der sich als ein Pan vorstellt) im Deutschen eher Faun genannt hätte. Quirky me.

Nach meinen Einstiegskritteleien komme ich nun zu dem Punkt, an dem ich feststelle, dass es mir schwerfällt, etwas Kluges über den Film zu sagen, ohne zu viel zu verraten. Daher werde ich im Folgenden womöglich etwas kryptisch.

Der Film zieht alles, was er anfängt, konsequent durch: Die Handlung hat kaum romantische Erbauungs-Schnörkel; der Status und die Ausgestaltung der Fantasiewelt der Hauptfigur bleibt streng an deren Erkenntnisvermögen geknüpft und verselbstständigt sich nicht zum Bedeutungsgeladenen, Mystischen. Da, wo Unrealistisches und Inkohärentes vorkommt, ist es absolut realistisch und logisch.

Die Gewaltdarstellung ist ein besonderer Punkt: einerseits schonungslos und direkt, andererseits merkwürdig klinisch und nicht ohne Voyeurismus. Das hat mir am meisten zu schaffen gemacht. Auf mich wirkt eine Szene, in der sich die begangene Gräueltat nur in der Mimik des Vollstreckers spiegelt, aber selbst gezielt ausgeblendet ist, besonders stark, aber diese Szene ist untypisch für die Gewaltdarstellung im Film. Mir ist nicht ganz klar, ob jetzt der Film pornografisch ist oder nur ich prüde. Im Zusammenhang mit dem anderen, fantastischen Handlungsstrang ist die Rolle der Gewalt unklar, da sie keine physische und nur eine indirekt psychische Auswirkung auf diesen hat. Aber jetzt will ich nicht noch mehr verraten. Nur noch, wer mitspielt: Spanier. Kennen Sie nicht? Ich auch nicht.

1/2

Labels: , , , , , , , , , , , , ,


3.3.07

Frühjahrskollektion des Grauens

Die eifrigen Designer-Grunka-Lunkas im RAMSCHLADEN @ RANZIG @ DANZIG haben eine unbezahlte Extraschicht eingeschoben und präsentieren stolz die Frühjahrskollektion 2007, übrigens passend zu diesem wie auch zu jedem anderen Wetter, wenn man eine Jacke drüberzieht.

Steal this t-shirt:The t-shirt "Steal This T-Shirt" was written by Abbie Hoffman in 1970. It includes advice on such topics as growing marijuana, how to start a pirate radio station, live in a commune, steal credit cards, prepare a legal defense, make pipe bombs, and obtain a free buffalo from the U. S. Department of the Interior. (slightly edited from Wikipedia)

CRAZY IVAN PEDAL-BOAT RENTAL: Seit der Einführung des Schleppsonars gehört der Irre Iwan zum alten Eisen des Kalten Krieges wie James Bond und Spreewaldgurken.

GESÜNDHEIT - SNOT METAL: Sneeze 'n bang. Repeat.

Dies und vieles mehr im Shop. Wir führen jetzt auch Marburger Uni-T-Shirts (nur dürfen wir sie nicht so nennen). Alle Designs gibt es natürlich in verschieden Formen (mehr weiblich, mehr männlich etc.) und meist sogar in buntigen Farben.

Labels: , , , ,


This page is powered by Blogger. Isn't yours?