16.8.08

Kinematografischer Kulturbeutel 2008

I'm Not There

Pop-Biografie-Remix. Sechs Darsteller als Dylan von Marcus Carl Franklin bis Cate Blanchett. Diese beiden gut, Richard Gere so mittel. Komplexe und fiktionalisierte Episodenstruktur geht auf und wird Dylans Eigenfiktionalisierungsneigung gerecht. It Ain't Me Babe. Anstrengender Film, Spätvorstellung nicht angeraten. Wer's nicht mag, braucht doch den Soundtrack.

Prinzessinnenbad

Neulich-in-Dojczschland-Doku. Begleitung dreier minderjähriger Kreuzberg-Grazien auf dem Weg nach Hartz IV. Teilweise stranger than fiction. Keine Voice-Over-Interpretationsinstruktion. Überhäuft mit Preisen, u. a. Gewinner des Preises Dialogue en perspective. Aha. This movie is rated J for Jugensprache.

Die Geschwister Savage (The Savages)

Untertemperierte Familienangelegenheiten-Komödie. Philip Bosco legt tolle Demenz aufs Parkett. Ansonsten sparsamer Einsatz von allem. Hab den Schluss vergessen.

Das jüngste Gewitter (Du levande)

Existentialistischer Episodenfilm. Absurde Alltäglichkeit mit Kommentar in die Kamera und minmaler Musicalbeigabe. Mischung aus skandinavischer Niedlichkeit, französischem Zynismus und godotscher Vergeblichkeit. Bilder zum Aufhängen. Lachen und Weinen.

Bank Job

Retro-Heist-Film. Fast comicartige Optik durch Charaktergesichter-Cast und Faux-60s-Farben, aber hübsch. Action-Hunk Jason Statham jetzt auch mit Gefühlen (lustig). Insgesamt recht bodenständig. Wahre Begebenheit.

Abgedreht (Be Kind Rewind)

Amerikanische Vorstadt-Heimatkomöde. Jack Black, Danny Glover und jemand, der wohl Mos Def heißt. Mia Farrow. Pseudoindependentes Wiedersehensfest mit amerikanischen Blockbustern von Rush Hour 2 bis Space Odyssey. Jack Black mit magnetischem Urin. Ende quälend happy. Kinosaal leider fast ohne Ton.

Fleisch ist mein Gemüse

Deutsche Vorstadt-Heimatkomödie. Den Film zu sehen fällt vermutlich leichter, als das Buch zu lesen. Hat seine Momente. Film, der schnell wieder aufhört.

Der große Japaner (Dai-Nipponjin)

Satirische Reality-Tragikomödie. Alltag in der Tokioter "Anti-Monster-Kontaktstelle". Letzter Godzilla Buster unter dem Druck eines schwierigen, unpopulär werdenden Jobs, lastender Tradition und persönlichen Problemen. Merkwürdig, lustig, traurig, völlig unpeinlich. Regisseur fand radikale Antwort auf die Frage, wie der Film aufhören soll. Macht Hancock überflüssig.

Charlie Bartlett

Wohlfühl-Highschool-Komödie. Coming-of-Age auf kitschig und klischeehaft, aber immerhin angenehm altmodisch. Sehr sympathisch gespielt von allen Beteiligten. Genuss hängt ab von Kitschunempfindlichkeit, einem Organ, das man auch mal trainieren muss. Film wird von Rushmore überflüssig gemacht.

Labels: , , , , , , , , , , ,


Comments: Kommentar veröffentlichen

<< Home

This page is powered by Blogger. Isn't yours?